55% des bisherigen Gehalts ‒ damit muss eine arbeitslose Person jeden Monat auskommen. Bei vielen reicht das nicht zur Existenzsicherung: Neun von zehn Arbeitslosen befinden sich mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze. Mehr als die Hälfte benötigt neben dem Arbeitslosengeld ein weiteres Einkommen, um ihre Lebenskosten decken zu können [1]. Ohne die Möglichkeit, bis zu 485 Euro im Monat durch kleine Nebenjobs zum Arbeitslosengeld dazuzuverdienen, stünden viele arbeitslose Menschen vor existenzgefährdenden Herausforderungen: Ob noch genug Geld für Windeln da ist, sich der Schulausflug für die Tochter bezahlen lässt oder sich die Reparatur der kaputten Waschmaschine noch ausgeht, hängt oft vom Zuverdienst ab.
Doch genau hier will AMS-Chef Johannes Kopf jetzt kürzen: Er hat vorgeschlagen, die Zuverdienstmöglichkeiten für arbeitslose Menschen massiv einzuschränken [2]. Auch Arbeitsminister Martin Kocher hat sich bereits in diese Richtung geäußert und angekündigt, den Arbeitsmarkt im Frühjahr 2022 neu organisieren zu wollen. Sollte er dem Vorschlag von AMS-Chef Kopf folgen und den Zuverdienst einschränken, könnten zehntausende Menschen in die Armut abrutschen. Wenn wir das nicht wollen, müssen wir ihm jetzt die Grenze aufzeigen und Kopfs Vorschlag klar zurückweisen: Wir fordern Arbeitsminister Kocher auf, die Zuverdienstmöglichkeiten nicht einzuschränken, damit Arbeitslose nicht weiter in die Armut gedrängt werden. Hilf jetzt mit und unterstütze unsere Forderung!
Quellen:
[1] Der Standard, 12.08.2021: Fast alle Arbeitslosen an oder unter der Armutsgrenze
[2] Der Standard, 26.08.2021: Keine Nebenjobs mehr für Arbeitslose: Grüne lehnen Vorstoß von AMS-Chef Kopf ab