Erschütternde Bilder von Menschen, die sich an Flugzeugen festhalten, und um jeden Preis Afghanistan verlassen wollen gingen um die Welt: Die radikalen islamistischen Taliban haben schlagartig die Macht in Afghanistan übernommen, damit sind vor allem Frauen und Mädchen, Journalist_innen und Aktivist_innen akut bedroht. Zwangsverheiratungen, Kinderehen, Unterdrückung und Hinrichtungen prägten unter der letzten Talibanherrschaft deren Alltag [1].
Während noch schnell Diplomat_innen und afghanische Ortskräfte per Militärflieger ausgeflogen werden, gibt es für viele Schutzsuchenden keine Flüge mehr – sie werden ihrem eigenen Schicksal überlassen. Das können wir nicht hinnehmen!
Erste Staaten kündigten an, tausenden Afghan_innen Schutz und Asyl bieten zu wollen, etwa Kanada, Albanien und Kosovo [2]. Auch Österreich muss Hilfe leisten. Die Stadt Wien hat bereits erklärt, vulnerable Gruppen aufnehmen zu wollen [3]. Doch anstatt darüber zu sprechen, wie akut bedrohte Menschen jetzt geschützt werden können, pochen Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg nur darauf, weiter in die Region abzuschieben.
Wir fordern die österreichische Bundesregierung auf: Österreich muss gefährdete Personen aus Afghanistan aufnehmen und sich an internationalen Resettlement-Programmen* beteiligen! Unterzeichne jetzt unseren Appell!
Quellen:
[1] ORF.at, 17.08.2021: Taliban-Herrschaft: Ein Alptraum für Frauen
[2] nytimes.com, 14.08.2021: Canada promises refuge for 20,000 Afghans as nations scramble to evacuate.
reuters.com, 15.08.2021: Albania, Kosovo say ready to temporarily house Afghan refugees
[3] Der Standard, 16.08.2021: ÖVP wegen Position zu Afghanistan-Abschiebungen in der Kritik
* Der Begriff „Resettlement“ bezeichnet die dauerhafte Neuansiedlung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge in einem zur Aufnahme bereiten Drittstaat, der ihnen vollen Flüchtlingsschutz gewährt und ihnen die Möglichkeit bietet, sich im Land zu integrieren. Quelle: UNHCR