Hört auf, sexualisierte Gewalt zu verharmlosen!

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Diese Aktion ist beendet. Auf unserem Verharmlosungsradar kannst du dich aber weiterhin gegen verharmlosende Berichterstattung engagieren!

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Sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt sind Verbrechen – immer und überall! 75% aller Frauen in Österreich sind schon einmal sexuell belästigt worden. Jede 3. Frau wurde Opfer von sexueller Gewalt, jede 4. davon hat eine Vergewaltigung erlebt [1]. 

Wir wollen nicht länger zusehen, wie Medien immer wieder solche Übergriffe verharmlosen! Wer sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz “Sex im Job” und Vergewaltiger “Sex-Unhold” oder “Sex-Wirt” [2] nennt, verhöhnt die Opfer. Den Täter_innen signalisiert man damit “alles halb so wild”. So eine Berichterstattung beeinflusst auch, wie wir als Gesellschaft mit dem Problem umgehen. 

Belästigung oder Vergewaltigung sind nicht bloß "Sex"! Wir fordern eine angemessene Berichterstattung. Bitte unterzeichne jetzt unseren offenen Brief an die Chefredakteur_innen der österreichischen Zeitungen und Medien.

Der offene Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Chefredakteurin / sehr geehrter Herr Chefredakteur,

sexuelle Belästigung ist kein Kavaliersdelikt, sexualisierte Gewalt betrifft besonders viele Frauen in Österreich. Die Berichterstattung in den Medien beeinflusst, wie die Öffentlichkeit diese Verbrechen wahrnimmt, in welchem Licht wir Opfer und Täter sehen und wie wir auf das Problem reagieren.

Als Chefredakteur_in liegt es in Ihrer Verantwortung, wie Sie in Ihrem Medium über sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt berichten: Sprechen Sie die Probleme an, informieren Sie die Öffentlichkeit. Wählen Sie die richtige Sprache und achten Sie darauf, diese Form der Gewalt nicht zu beschönigen oder zu verharmlosen!

Wir fordern Sie auf, sich zu einer angemessenen Berichterstattung zu bekennen!

Im Namen der UnterzeichnerInnen

 

Quellen:

[1] ÖIF-Studie (2011): Gewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld . Österreichische Prävalenzstudie zur Gewalt an Frauen und Männern

[2] Vice (17.7.2017): Sex-Unhold, Familendrama und Rosenkrieg: Medien und ihr blinder Fleck


Weiterführende Information: Broschüre: Verantwortungsvolle Berichterstattung für ein gewaltfreies Leben