Österreich hat ein gewaltiges Problem: Fast jeden zehnten Tag tötet ein Mann eine Frau. Tatsächlich ist das aber nur die Spitze des Eisbergs männlicher Gewalt gegen Frauen. Denn Gewalt beginnt nicht erst bei Schlägen, sondern bereits bei verbalen Erniedrigungen oder Einschüchterungen. Jede fünfte Frau in Österreich ist von Gewalt betroffen [1]. Die Täter sind dabei meist Männer aus dem Bekanntenkreis, (Ex-)Partner oder Familienmitglieder.
Wo bleibt die Antwort der Politik? Frauenministerin Susanne Raab stockte zwar das Frauenbudget auf. Doch für die ausgelasteten Frauenhäuser und Expert_innen steht fest: Das ist ein Zehntel von dem, was es brauchen würde! Um männliche Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, müssen wir massiv in die Präventionsarbeit investieren, damit Gewalt gar nicht erst entsteht.
Wir fordern jetzt konsequente Maßnahmen und appellieren an die Frauenministerin: Setzen Sie echte Gewaltprävention und Gewaltschutz um!
Unsere Forderungen:
1. Mehr Geld für die Prävention: Damit Gewalt gar nicht erst entsteht. Berechnungen zufolge müsste Österreich 228 Millionen Euro in Präventionsmaßnahmen investieren [2]. Derzeit beträgt das geplante Budget des Frauenministeriums 24,3 Millionen [3] – das sind 11% von dem, was es brauchen würde.
2. Eine flächendeckende Bewusstseins- und Informationskampagne: Damit die Hilfe auch wirklich bei den Betroffenen ankommt und das Problem gesamtgesellschaftlich angepackt wird – hier sollten schon die Jüngsten sensibilisiert werden.
3. Geschultes Personal in allen Anlaufstellen, von der Polizei bis hin zur Justiz: Damit Betroffene in Fällen häuslicher Gewalt schnell geeignete Unterstützung bekommen und sich sicher und gut aufgehoben fühlen, wenn sie sich an die Behörden wenden.
Anmerkung: Mit “Frauen” meinen wir alle Frauen und alle als Frauen lesbaren Personen.
Quellen:
[1] aoef.at: AÖF – Zahlen & Daten
[2] aoef.at: Österreichischer NGO-Schattenbericht für GREVIO
[3] Parlament Österreich: Raab: Gewaltschutz und Selbstbestimmung zentral im Frauenbudget (PK-Nr. 1297/2022)