Antisemitismus raus aus dem Wachzimmer!

„Das Versenden von Hitlervideos ist in Polizeikreisen Usus." Mit diesem Sager machte kürzlich ein Grazer Polizist Schlagzeilen. Besonders erschreckend: Seine Dienststelle ist nur 200 Meter von jener Grazer Synagoge entfernt, die in den letzten Wochen mehrmals attackiert wurde. Vor ihr wurde auch der Präsident der jüdischen Gemeinde Benie Rosen Opfer eines gewaltsamen Übergriffs. [1] Wiederholt wurde die Inspektion auf die drohenden Angriffe hingewiesen – aber sie reagierte nicht. Den Job der Polizei übernahmen stattdessen engagierte Grazer_innen. Diese stellten sich im strömenden Regen bis spät in die Nacht mit einer Menschenkette um die Synagoge, um sie vor weiteren Angriffen zu schützen.[2]

Doch es ist die Aufgabe der Polizei, den Betroffenen Schutz und Sicherheit zu bieten. Polizist_innen müssen das Risikopotential von antisemitischer Hetze früh erkennen und Anschläge rechtzeitig verhindern können. Deswegen braucht es umgehend eine Schulung zum Thema „Antisemitismus, Wiederbetätigung und Antirassismus” für die Grazer Inspektion. 

Schreib jetzt der Abteilungsinspektorin der Polizeiinspektion Graz-Karlauerstraße und fordere sie auf, umgehend eine Schulung mit ihren  Inspektionsmitarbeiter_innen zu machen. Zeigen wir gemeinsam, dass Antisemitismus nicht nur bei der Polizei, sondern nirgendwo in unserer Gesellschaft einen Platz haben.

Quellen:
[1] Der Standard, 23.08.2020: Ein Hund namens "Adolf": Rechtsextreme Umtriebe bei Polizei aufgedeckt
[2] Der Standard, 23.08.2020: Angriffe auf Grazer Synagoge: Wiederkehr der Täter verhindern

Quelle Bild: Ivan Radic (Flickr, CC BY 2.0) bzw. Willard (WikiCommons, CC BY-SA 3.0) (Fotomontage)